Ibiza – Sehenswürdigkeiten

Talayots und arabische Wehrtürme, punische Göttertempel, christliche Kirchen und Kathedralen, stattliche Bürgerhäuser und ländliche Kuben – die verschiedenen Seevölker hinterließen bei der Besetzung Ibizas ihre architektonischen Spuren und Sehenswürdigkeiten.

Sehenswürdigkeiten – Die Balearenkultur

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Die ersten Nachweise menschlicher Bautätigkeit sind die viertausend Jahre alten Kultstätten Ca Na Costa und Cap de Barbaria auf Formentera. Die Talayotkultur der Bronzezeit war auf Ibiza ebenso wie auf den übrigen Baleareninseln vertreten, doch erlebte sie eine Punisierung durch das Seevolk der Karthager, die sich ab dem Jahre 700 v. Chr. auf Ibiza niederließen. Die Karthager nutzten die gewaltigen Mauerwerke der Talayots für den Bau der eigenen Anlagen, wofür die megalithischen Quader in den erhaltenen Resten punischer Mauern sprechen. Wenn man die ausgegrabenen Grundmauern auf der Halbinsel Sa Caleta besichtigt, bekommt man einen anschaulichen Eindruck von der Lebensweise der ersten, knapp dreihundert Einwohner zählenden Siedlung. Fünfzig Jahre später zogen die neuen Inselbewohner auf den Hügel der heutigen Dalt Vila und begannen mit dem Bau der Stadtburg.

Sehenswürdigkeiten auf Ibiza – Römische, arabische und katalanische Einflüsse

Mit der Eroberung durch die Römer verfiel die Balearenkultur rasch. Die auf gute Organisation bedachten Statthalter Roms errichteten auf den Inseln einen straffen Verwaltungsapparat, zweckmäßige Wirtschaftszentren sowie ein Straßennetz, das heute noch gut zu verfolgen ist.

Die Dalt Vila, die heutige Altstadt von Eivissa, ist voll architektonischer Zeugnisse der Vergangenheit. Hier sind noch Reste der arabischen Mauern zu erkennen – Sa Portelle, Tore de Seminario, Castell -, die im Jahr 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Außerdem befinden sich hier die alten Palacios mit Wappenschildern des Adels aus der Zeit der katalanischen Eroberung im 13. Jahrhundert.

Die Kathedrale und der Glockenturm stehen auf einem Platz, der seit Jahrtausenden heilig war. Schon zu karthagischer Zeit stand hier ein Tempel des punischen Gottes Melkart, danach ein römischer Merkurtempel und während der arabischen Herrschaft eine Moschee. Nachdem die christlichen Konquistadoren Ibiza erobert hatten, errichteten auch sie hier ihr religiöses Zentrum. 400 Jahre lang war die Kirche ein schlichtes Beispiel früher Gotik, das durch Erneuerungsversuche des 17. Jahrhunderts stilistisch verdorben wurde. Besonders der Glockenturm und die Apsis zeigen jedoch noch heute den ursprünglichen gotischen Stil – ohne überflüssige Verzierungen.

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Sehenswürdigkeiten: Wehrtürme und -kirchen

Bis ins 19. Jh. hatten die pityusischen Inseln unter Piraten zu leiden. Schon im 16. Jahrhundert wurde die Dalt Vila durch gewaltige Festungsmauern mit sieben Bastionen – nach den Plänen des Italieners Giovanni Battista Calvi – vor den ständigen Überfällen geschützt. Auch die zahlreichen arabischen Wehrtürme an den Küsten und die ländlichen Kirchen von extremer Kargheit stellten einen Schutz vor den Seeräubern dar. In diesen Wehrkirchen, etwa in Sant Miquel, Stant Rafel und Santa Eulària, haben sich religiöse und militärische Architektur auf das Vollkommenste miteinander verbunden. Die weiß getünchten Bauwerke überraschen durch den harmonischen Rhythmus ihrer Formen, die denen ibizenkischer Bauernhäuser gleichen.

Sehenswürdigkeiten auf Ibiza – Barock und städtische Architektur

Um 1700 setzte der so genannte Churriguerismus ein, ein dekoüberladener Barockstil, benannt nach der spanischen Bildhauerfamilie Churriguera. Aus dieser Zeit stammen viele Patrizier- und ländliche Gutshäuser, mit prächtig geschmückten Fenstern, Erkern, geräumigen Innenhöfe, repräsentativen Treppenaufgängen und schönen Kassettendecken. Die im Kolonialstil errichteten Bürgerhäuser am Passeig Vara de Rey und am Hafen stammen vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Repräsentative Beispiel sind das Teatro Pereira von 1893 und das Hotel Montesol.

Die zeitgenössische Architektur ist eine Mischung von Traditionellem aus unterschiedlichen Kulturepochen und technischer Innovation.

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